Headshaking
Als Headshaking wird das störende Kopfschütteln des Pferdes bezeichnet, dass sowohl in Ruhe aber manchmal auch erst beim Reiten oder Longieren auftritt. Es kann leichtgradig sein und nur in bestimmten Situationen oder Jahreszeiten auftreten, oder permanent sein und so schwerwiegend, dass es die Nutzung vom Pferd verhindert. Teilweise kann es für den Reiter sogar gefährlich sein.

Alles im Überblick – Headshaking
![]() 4 Stunden | ![]() Kein Verband |
![]() Sedation | ![]() Keine |
![]() Ambulant | ![]() Normal |
![]() Je nach Ursache | ![]() Je nach Ursache |
Wissenswertes zu Headshaking

Wer behandelt mein Pferd?
Ihr Pferd wird von einer Tierärztin oder einem Tierarzt mit Spezialgebiet Pferdemedizin untersucht. Für spezielle Behandlungen werden weitere Spezialistinnen und Spezialisten anderer Fachgebiete beigezogen.
Die Ursachen sind vielfältig und bedürfen einer genauen Abklärung. Bei uns stehen Spezialisten zur Verfügung, die mit Hilfe von modernsten Untersuchungsmethoden die Ursache der Symptome bei Ihrem Pferd diagnostizieren, den Schweregrad und die Prognose der Erkrankung beurteilen und Ihnen die Therapiemöglichkeiten aufzeigen, sollte Ihr Pferd an Headshaking leiden.
Was sind die Symptome?
Betroffene Pferde zeigen ständiges oder intermittierendes Kopfschütteln. Dieses kann nur leichtgradig ausgeprägt sein, sodass es kaum auffällt, oder so schwer dass es die Nutzung des Pferdes nicht möglich macht. Auch kann das Headshaking initial mild beginnen und mit der Zeit schlimmer werden. Manchmal treten die Symptome nur bei Bewegung oder in bestimmten Situation auf, in schweren Fällen zeigen die Pferde das Headshaking auch in Ruhe und in der Boxe oder auf der Weide. Manchmal hängt die Ausprägung der Symptome auch vom Wetter (Sonneneinstrahlung) oder der Jahreszeit ab.
Was sind die Ursachen?
Es werden grob zwei Kategorien unterschieden. Zum einen kann das headshaken bedingt sein durch eine Grunderkrankung, oder es handelt sich um eine Übersensibilisierung des Nervensystem, der sogenannten Trigminusneuralgie, die auch beim Menschen bekannt ist. Mögliche Grunderkrankungen die zu Headshaken führen sind:
- Zahnerkrankungen
- Nasengangerkrankungen (Fremdkörper, Entzündung, Tumor)
- Nasennebenhöhlenerkrakungen (Sinusitis, Sinuszyste)
- Luftsackerkrankungen
- Siebbeinhämatom
- Zungenbeinerkrankung (THO – temporohyoidosteoarthropathie)
- Kiefergelenkarthrose
- Ohrerkrankungen (Entzündungen, Fremdkörper)
- Augenerkrankungen
- Halswirbelsäulenarthrose

Wie wird eine Diagnose erstellt?
Wir empfehlen, dass Sie Videoaufzeichnungen des Verhaltens Ihres Pferdes zu Ihrem Termin mitbringen, da die Pferde das ‚Headshaken‘ nicht immer zeigen.
Nach einer klinischen Untersuchung folgt eine neurologische Untersuchung, bei der alle Aspekte des Nervensystems genau untersucht werden. Oft wird auch eine Arbeitsprobe an der Longe durchgeführt, um zu evaluieren ob die Symptome reproduzierbar sind. Wenn notwendig kann das Pferd auch im Zirkel geritten werden, um die Symptome zu reproduzieren.
Weiterführende Untersuchungen
Danach werden weiterführende Untersuchungen durchgeführt:
- Blutbild
- Endoskopie der oberen Atemwege inkl. Nase und Luftsack
- Endoskopie der Ohren
- Augenuntersuchung
- Maulhöhlenuntersuchung inkl. Zahnendoskopie

Bildgebende Verfahren
Auch bildgebende Verfahren sind eine wichtige Diagnosemodalität beim Headshaken. Häufig wird heute auf ein Röntgen des Kopfes verzichtet, da im stehenden CT Veränderungen besser zu diagnostizieren sind.
- Röntgen des Kopfes
- CT des Kopfes
- Ultraschall
Wissenswertes zur Behandlung
Basierend auf den Befunden erstellen wir in Absprache mit Ihnen einen individuellen Behandlungsplan für Ihr Pferd. Sie können die notwendigen Medikamente direkt von uns oder je nach Absprache, bei Ihrem Privattierarzt oder Ihrer Privattierärztin beziehen.
Sie bekommen einen detaillierten Bericht, in dem nochmals alle Befunde zusammengefasst sind, die Behandlung aufgeführt ist, sowie wichtige Informationen zur Erkrankung und Nachsorge aufgeführt sind. Wir informieren auch Ihren Privattierarzt oder Ihre Privattierärztin, damit Nachkontrollen wenn möglich zu Hause durchgeführt werden können.
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