Maulhöhlenuntersuchung

Eine regelmässige Mauluntersuchung gehört zur Pflege eines Pferdes mit dazu und sollte bei den meisten Pferden mindestens jährlich durchgeführt werden.

Wissenswertes zur Maulhöhlenuntersuchung

Wie oft sollte eine Maulhöhlenuntersuchung durchgeführt werden?

Ähnlich wie die regelmässige Wurm- und Impfprophylaxe müssen auch Maulhöhle und im Besonderen Zähne des Pferdes in regelmässigen Abständen kontrolliert werden. In der Regel sollte einmal jährlich eine Zahnuntersuchung und eventuell auch eine Zahnkorrektur durchgeführt werden. Bei bekannten starken Veränderungen kann diese Kontrolle in noch kürzeren Abständen erforderlich sein.

Was gehört zu einer Maulhöhlenuntersuchung dazu?

Vor einer Maulhöhlenuntersuchung wird jedes Pferd klinisch allgemein untersucht. Ebenfalls wird der Kopf des Pferdes betrachtet und palpiert, da Zahnveränderungen zu äusserlich sichtbaren Veränderungen am Kopf führen können. Zum Beispiel kann eine einseitige Unterentwicklung der Kaumuskulatur bei einem einseitigen Backenzahnproblem vorhanden sein, die durch eine einseitige Kauaktivität zustande kommt. 

Bevor ein Maulgatter angelegt wird, wird die Maulhöhle ohne Maulgatter inspiziert. Man achtet dabei besonders auf die Schneidezähne, die Hengstzähne und das Diastema, den Zahnlosenteil vor den ersten Backenzähnen. Man beurteilt ausserdem die Okklusion der Backenzähne, das heisst das Verhältnis der oberen Backenzahnreihe zu der unteren und was für eine Reibefläche diese zueinander aufweisen. Erst anschliessend wird mit der eigentlichen Maulhöhlenuntersuchung mit einem Maulgatter begonnen.

Der Tierarzt zeigt der Pferdebesitzerin wo es Veränderung in der Maulhöhle Ihres Pferdes hat.

Wie wird eine Maulhöhleuntersuchung durchgeführt?

Für eine gründliche Beurteilung der Maulhöhle ist ein Maulgatter unerlässlich. Stabile Maulgatter eignen sich sowohl für die ausführliche Untersuchung der Zähne als auch für die Durchführung präziser Zahnkorrekturen. Manchmal kann die Maulhöhlenuntersuchung mit Maulgatter ohne Sedation durchgeführt werden. Für eine anschliessende Zahnbehandlung ist dann aber meist eine Sedation notwendig, um auch Veränderungen an den ganz hintersten Backenzähnen zu korrigieren. Mittels einer Sedation wird eine gute und für das Pferd wie auch für den Tierarzt sichere Untersuchung und Behandlung von Zahnproblemen ermöglicht.

Maulhöhlenuntersuchung mit Maulgatter

Sobald das Maulgatter angebracht ist, werden Futterreste in der Maulhöhle mittels einer grossen Spritze oder mittels eines Wasserschlauches ausgespült, um auch kleine Veränderungen erkennen zu können. Eine Stirnlampe bietet dem Tierarzt eine gute Lichtquelle. Zuerst wird die Maulhöhle von Auge gut kontrolliert.

Die Zähne müssen genau visualisiert und anschliessend palpiert werden. Zudem muss die Festigkeit jedes einzelnen Zahnes bestimmt werden. Kleine Frakturen und  lockere Zähne können so erfasst werden. Zum Schluss wird mit der besonderen für Pferde entwickelten Zahnsonde die Kaufläche beurteilt. Damit können Infundibularnekrosen, ein häufiges Problem bei älteren Pferden, und ähnliches erkannt werden.

Warum sind weiterführende Untersuchungen der Maulhöhle nötig?

Es gibt Befunde der Maulhöhlenuntersuchung, welche weiterführende Untersuchungen der Maulhöhle benötigen. Ein Beispiel dafür ist zum Beispiel ein frakturierter Backenzahn. Mittels Endoskopie der Maulhöhle kann der betroffene Zahn besser visualisiert werden, aber auch eine Extraktion des Zahnes wird dadurch erleichtert. Die Sinusendoskopie bietet die Möglichkeit, eine Nasennebenhöhlenentzündung zu diagnostizieren.

Röntgen Untersuchung

Es gibt mehrere Indikationen für eine radiologische Untersuchung des Schädels im Zusammenhang mit einer Zahnerkrankung, zum Beispiel die Beurteilung der Zahnwurzel bei einem gebrochenen Backenzahn. Befunde der Röntgenuntersuchungen können ausschlaggebend sein für die Therapie, zum Beispiel ob man den Zahn in seinem Zahnfach belässt oder ob eine Extraktion des Zahnes eine bessere therapeutische Wahl wäre.

Computertomographische Untersuchung

In komplizierten Fällen muss eine Computertomographie durchgeführt werden. Die Computertomographie des Kopfes kann am stehenden sedierten Pferd durchgeführt werden und ist bei vielen Pferden mit Zahnveränderungen das Diagnostikum der Wahl.

Dieses Schnittbildverfahren hilft uns die vielen kleinen anatomischen Strukturen im Pferdekopf detailliert darzustellen und anzuschauen, damit eine genaue Diagnose gestellt werden kann und somit ein guter Therapieplan erstellt werden kann.

Haben wir speziell ausgebildete Pferdezahnärzte?

Ja, wir haben bei uns im Team mehrere Pferdezahnärzte sowie spezialisierte Chirurgen mit einem grossen Erfahrungsschatz an komplizierten Zahnerkrankungen.

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Computertomographie

Die Computertomografie (CT) ist eine Röntgenuntersuchung, die detaillierte Schnittbilder der zu untersuchenden Körperregion liefert.

Routine Zahnbehandlung

Eine regelmässige Maulhöhlenuntersuchung und genaue Inspektion des Pferdegebisses gehören zur Pflege eines Pferdes mit dazu und sollten bei den meisten Pferden mindestens jährlich durchgeführt werden.

EOTRH

Bei der EOTRH handelt es sich um eine Zahnerkrankung die meistens im Bereich der Schneidezähne vorkommt. Es kommt zu einer ausgeprägten Entzündung des den Zahn umgebenden Gewebes (Parodontose). Der Zahn löst sich einerseits auf (Resorption) und bildet in übermässigem Mass knollig aussehendes Zement (Hyperzementose).

Backenzahnextraktion

Unter der Zahnextraktion versteht man das sogenannte Ziehen eines Zahnes. Die Extraktion eines Zahnes kann dann erforderlich werden, wenn ein Zahn beispielsweise gebrochen ist oder ein Wurzelinfekt vorliegt, der nicht selten zu einer Stirnhöhlenentzündung führt.

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