Druse

Die Druse ist eine sehr häufig vorkommende bakterielle Infektionserkrankung die vor allem bei jungen Pferden auftritt. Es kommt oft zu Ausbrüchen in ganzen Ställen/Herden, da die Druse sehr ansteckend ist. Typische klinische Symptome sind Fieber, Fressunlust, Mattigkeit, Nasenausfluss sowie geschwollene Lymphknoten. Diese können Eiterherde bilden, welche nach aussen oder innen aufbrechen. In seltenen Fällen verläuft die Erkrankung schwer und kann vereinzelt zu Todesfällen führen. Weitere nützliche Informationen finden Sie auf dem Merkblatt zur Druse (PDF; 353 KB).

Pferd mit eitrigem Nasenausfluss.

Wissenswertes zur Druse

Wer behandelt mein Pferd?

Ihr Pferd wird von einer Tierärztin oder einem Tierarzt mit Spezialgebiet Pferdemedizin untersucht. Für spezielle Behandlungen werden weitere Spezialistinnen und Spezialisten anderer Fachgebiete beigezogen.

Bei uns stehen Spezialisten zur Verfügung, die mit Hilfe von modernsten Untersuchungsmethoden die Ursache der Symptome bei Ihrem Pferd diagnostizieren, den Schweregrad und die Prognose der Erkrankung beurteilen und Ihnen die Therapiemöglichkeiten aufzeigen, sollte Ihr Pferd an Druse erkrankt sein.

'Stiller' Träger der Druse – Eitersteine aus dem Luftsack.

Wie entsteht die Druse?

Die Druse wird durch das Bakterium „Streptokokkus equi equi“ verursacht und kommt weltweit vor. Das Bakterium wird von kranken Pferden oder ’stillen Trägern‘ über die Sekrete der Atemwege und der Lymphknoten ausgeschieden. Die Übertragung auf andere Pferde erfolgt entweder durch direkten Kontakt oder über Vektoren (Wassereimer, Putzzeug etc.). Bei „stillen Trägern“ bleiben Eitersteine nach überstandener Infektion im Luftsack liegen. Diese Eitersteine sind hochinfektiös, bereiten jedoch dem Pferd selber meist keine Probleme.

Es erkranken vor allem junge Pferde, deren Immunsystem gegenüber dem Bakterium noch naiv ist. Häufig sind mehrere Pferde im Betrieb betroffen.

Weitere nützliche Informationen zu Infektionserkrankungen u.a. der Druse, finden Sie auf Equinella, der Melde- und Informationsplattform für nicht-meldepflichtige Infektionserkrankungen beim Pferd in der Schweiz.

Typische Symptome bei der Druse

Das erste Symptom ist hohes Fieber bis 40°C. Dazu kommen Apathie und verminderte Fresslust. Bei einem typischen Verlauf schwellen die Lymphknoten im Bereich der Unterkieferäste und oder der Ganasche an. In diesen bilden sich Abszesse die nach aussen oder innen aufbrechen. Sind die Retropahryngeallymphknoten betroffen, können diese in den Luftsack einbrechen und es kommt zu Eiteransammlungen im Luftsack. Die Symptome bleiben meist ca. 5-14 Tage bestehen, es kann jedoch zu atypischen und schweren Verläufen kommen.

Wie wird die Druse diagnostiziert?

Bei Verdacht auf Druse sollte das Pferd sofort isoliert und ein Tierarzt hinzugezogen werden. Es können verschiedene Proben wie Abszesstupfer, Spülprobe aus dem Nasen-Rachen Bereich oder dem Luftsack untersucht werden. Die Untersuchung erfolgt mittels PCR oder Anzüchten der Bakterien im Labor. Je nach Symptomen muss eine Endoskopie der oberen Atemwege und der Luftsäcke durchgeführt werden. Da die Druse ansteckend ist, müssen Pferde isoliert in unserer Quarantänestation untersucht und behandelt werden. Wir werden das beste Vorgehen bei Ihrem Pferd mit Ihnen absprechen.

Wie wird mein Pferd behandelt?

Bei unkompliziertem Verlauf ist ein Spitalaufenthalt nicht notwendig und Ihr Pferd kann sich zu Hause unter tierärztlicher Kontrolle auskurieren. Es sollte jedoch strikt getrennt von anderen Pferden gehalten werden, um die Weiterverbreitung der Erkrankung zu verhindern. Da wir die örtlichen Gegebenheiten Ihres Stalles nicht kennen, wird ihr Tierarzt die notwendigen Hygienemassnahmen in Ihrem Stall empfehlen. Obwohl die Druse eine bakterielle Erkrankung ist, sind Antibiotika in unkomplizierten Fällen nicht notwendig und können den Verlauf sogar verschlimmern. In schweren Fällen, z.B. wenn der Luftsack vereitert ist oder andere Komplikationen auftreten, ist ein mehrtägiger Spitalaufenthalt notwendig. Der Luftsack muss mit Hilfe eines Endoskops gespült werden, bis kein Eiter mehr vorhanden ist. Um eine Ansteckung unserer anderen Patienten zu verhindern wird Ihr Pferd bei uns in einer Isolationsboxe untergebracht. Basierend auf den Befunden erstellen wir in Absprache mit Ihnen einen individuellen Behandlungsplan für Ihr Pferd.

Prognose

Häufig ist der Verlauf unkompliziert und die Prognose gut. Ist der Luftsack mit betroffen,  ist die Behandlung zeit- und kostenintensiv aber die Prognose ist trotzdem gut. In seltenen Fällen kann es zu einem schweren Verlauf kommen (z.B. Abszessbildung im Bauchraum, Petechialfieber oder Muskelerkrankungen). In diesen Fällen ist die Prognose vorsichtig oder schlecht.

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