Borreliose
Borrellien sind eine Gruppe von Bakterien die durch Zecken übertragen werden. Die Erkrankung die sie verursachen, heisst Lyme-Borreliose, benannt nach der Stadt Old Lyme in Connecticut (USA). Während sowohl mit Borrelien infizierte Zecken als auch Antikörper gegen Borrelien bei Mensch und Tier häufig sind, ist eine Infektion mit Borrelien die zu Krankheitsanzeichen führt selten. Die Diagnose ist schwierig, da Antikörper auch lebenslang bestehen bleiben. Häufig wird die Borreliose für diverse Symptome verantwortlich gemacht, obwohl eine gesicherte Diagnose dieser Erkrankung nur schwer möglich ist.
Wissenswertes zur Borreliose
Wer behandelt mein Pferd?
Ihr Pferd wird von einer Tierärztin oder einem Tierarzt mit Spezialgebiet Pferdemedizin untersucht. Für spezielle Behandlungen werden weitere Spezialistinnen und Spezialisten anderer Fachgebiete beigezogen.
Bei uns stehen Spezialisten zur Verfügung, die mit Hilfe von modernsten Untersuchungsmethoden die Ursache der Symptome bei Ihrem Pferd diagnostizieren, den Schweregrad und die Prognose der Erkrankung beurteilen und Ihnen die Therapiemöglichkeiten aufzeigen, sollte Ihr Pferd an Borreliose erkrankt sein. Weitere nützliche Informationen zu Infektionserkrankungen u.a. der Borreliose, finden Sie auf Equinella, der Melde- und Informationsplattform für nicht-meldepflichtige Infektionserkrankungen beim Pferd in der Schweiz.
Wie kommt es zur Ansteckung?
Blutparasiten werden durch Zecken übertragen. Verschiedene Zeckenarten übertragen verschiedene Erkrankungen. In der Schweiz heimisch ist der gemeine Holzbock (Ixodes ricinus), der bei Tieren und Menschen Borrelien, Anaplasmen, Babesien und TBEV (tick-borne encephalitis virus, Auslöser der Frühsommer-meningoencephalitis – FSME) überträgt sowie die Auwaldzecke (Dermatocentor reticulatus), die beim Pferd die Babesien überträgt.
Niedrige Temperaturen lassen Zecken in eine Winterstarre verfallen.
Aufgrund der Klimaerwärmung verlängert sich seit einigen Jahren die Zeckensaison, bzw. sind diese mittlerweile ganzjährig aktiv. Ab einer Umgebungstemperatur von 7°C werden sie aktiv und suchen nach einem Wirt für eine Blutmahlzeit.
Typische Symptome bei Borreliose
In vielen Fällen verläuft die Infektion symptomlos. Die typische Rötung die man beim Menschen kurz nach der Infektion sieht, ist beim Pferd aufgrund des Haarkleides nicht sichtbar. In seltenen Fällen kann es zu Symptomen wie wechselnder Lahmheit, Steifheit, vermehrter genereller Schmerzhaftigkeit und Verhaltensstörung kommen. Bei der Neuroborreliose entwickeln sich zentralnervöse Störungen (Bewusstseinsveränderung). Auch dies ist beim Pferd äusserst selten. Häufig werden viele verschiedene Symptome mit einer Borreliose in Verbindung gebracht. Für die gezielte Behandlung mit Antibiotika sollte eine gesicherte Diagnose einer Borreliose vorliegen.
Wie wird eine Borreliose diagnostiziert?
Eine Borreliose sollte nur bei dringendem klinischen Verdacht weiter abgeklärt werden. Alle anderen Ursachen für ähnliche Symptome sollten ausgeschlossen werden. Ein Nachweis der Borrelien z.B. mittels PCR ist meist schwierig aber evtl. aus Gelenksflüssigkeit bei Gelenkentzündungen oder Rückenmarksflüssigkeit bei Neuroborreliose (zentralnervöse Symptome) möglich. Ein Antikörpernachweis ist nur dann diagnostisch hilfreich, wenn der verwendetet Test zwischen lebenslang bestehenden IgG Antikörpern und IgM Antikörpern, welche auf eine kürzlich stattgefunden Infektion hinweisen, unterscheiden kann. Es ist nicht sinnvoll Borreliose abzuklären wenn das Pferd vor kurzem einen Zeck hatte, aber keine Symptome zeigt.
Wie wird mein Pferd behandelt?
Basierend auf den Befunden erstellen wir in Absprache mit Ihnen einen individuellen Behandlungsplan für Ihr Pferd. Die Erreger werden mit speziellen Antibiotika eliminiert. Diese müssen über mehrere Wochen verabreicht werden. Um Resistenzbildungen zu vermeiden, sollte niemals nur auf Verdacht ohne gesicherte Diagnose behandelt werden. Sie können die notwendigen Medikamente direkt von uns oder je nach Absprache bei Ihrem Privattierarzt oder Ihrer Privattierärztin beziehen.
Sie bekommen einen detaillierten Bericht, in dem nochmals alle Befunde zusammengefasst sind, die Behandlung aufgeführt ist, sowie wichtige Informationen zur Erkrankung und Nachsorge aufgeführt sind. Wir informieren auch Ihren Privattierarzt oder Ihre Privattierärztin, damit Nachkontrollen wenn möglich zu Hause durchgeführt werden
Prognose
Die Prognose für eine Borrelieninfektion ist gut bis vorsichtig, je nach Schweregrad und Dauer der Symptome. Die Prognose bei einer Neuroborreliose ist vorsichtig und abhängig vom Ansprechen auf die Therapie.
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