Was hat sich in den letzten 30 Jahren verändert? Was ist neu?
Die Zusammenarbeit zwischen den Augenärzt:innen des ECVO hat sich stetig weiterentwickelt. Das ECVO führt Vorsorgeuntersuchungen (VSU) nach einem einheitlichen Schema durch. Dieses harmonisierte Verfahren hat es ermöglicht, in vielen Ländern Untersuchungsergebnisse digital zu speichern und statistische Analysen über bestimmte Erkrankungen, ihre Häufigkeit und ihren Verlauf durchzuführen. Die gewonnenen Daten werden uns in den kommenden Jahren wertvolle Erkenntnisse liefern.
Seit der Gründung des ECVO werden bei den jährlichen Kongressen neue Erkenntnisse über vermutete vererbbare Augenerkrankungen sowie die Bedürfnisse von Patienten und Züchtern diskutiert, um die Zucht zu optimieren. Dieser Prozess ist dynamisch und entwickelt sich ständig weiter. Ein umfassendes ECVO-Manual bietet detaillierte Informationen über spezifische Erkrankungen und Rassen, einschliesslich neuer Gentests. Dieses Handbuch wird mindestens einmal jährlich aktualisiert und ist online verfügbar:
Grösseres Team im Tierspital Zürich – 3 Oberärzt:innen für Augen-Vorsorgeuntersuchungen
Unser Team hat sich seit den Zeiten von Professor Spiess stetig weiterentwickelt. Heute stehen Ihnen drei qualifizierte Oberärzt:innen für Vorsorgeuntersuchungen der Augen von Hunden und Katzen zur Verfügung. Die Terminvergabe ist unkompliziert und schnell – ein grosser Vorteil, besonders in dringenden oder komplexen Fällen.
Wissenschaftliche Erkenntnisse – Wir forschen weiter
1. Neue Studie über die Gonioskopie
Im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen wird oft eine Untersuchung des Kammerwinkels der Augen durchgeführt, dabei spricht man von einer Gonioskopie. Tiere mit Fehlbildungen dieser Struktur haben ein erhöhtes Risiko im Laufe ihres Lebens ein Glaukom (der grüne Star) zu entwickeln und daher ist es für Züchter wichtig, betroffene Tiere frühzeitig zu erkennen und von der Zucht auszuschliessen. Die Ergebnisse belegen, dass die Gonioskopie über verschiedene Untersucher hinweg konsistente und verlässliche Resultate liefert, was für die Zucht von grosser Bedeutung ist.
Titel der Studie
„Interexaminer agreement of gonioscopy examinations in dogs using the European College of Veterinary Ophthalmologists Hereditary Eye Diseases grading scheme“
Autoren: Niklas Holz, Malwina Ewa Kowalska, Simon Anton Pot, Antonella Rampazzo
Die vollständige Studie ist online öffentlich verfügbar

2. Goniodysplasie bei Leonberger Hunden:
Eine Schweizer Studie (Suter et al. – wird in Kürze veröffentlicht) zeigt, dass viele Leonberger Hunde von einer Dysplasie (Fehlbildung) des Ligamentum pectinatum (PLD) betroffen sind, was ihr Risiko für ein Winkelverschlussglaukom erhöht. Von 69 untersuchten Hunden hatten 20% eine schwere PLD, 31% eine mittelschwere und 36% eine leichte Form. 6% der Hunde entwickelten im Alter von 5,5 bis 6 Jahren ein Glaukom (Grüner Star). Züchter sollten daher Gonioskopien bei Zuchttieren gemäss den ECVO-Richtlinien durchführen lassen, um das Risiko erblich bedingter Augenkrankheiten bei zukünftigen Würfen zu verringern.
Gemeinsame Zusammenarbeit mit Züchtern
Seit den Anfängen von Professor Spiess wissen wir, wie wichtig die Zusammenarbeit mit Züchter:innen für die Förderung der Tiergesundheit ist. Gerne setzen wir diese Tradition fort und unterstützen Sie bei der Betreuung spezifischer Rassen. Unser Ziel ist es, genetische Risiken frühzeitig zu minimieren und somit gesünderes Züchten zu gewährleisten. Dies gelingt durch offene Gespräche und gegenseitiges Verständnis darüber, worauf zu achten ist und welche Massnahmen sinnvoll sind. All diese Aspekte können nur gemeinsam verbessert werden.
Für Fragen oder Terminvereinbarungen stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung. Wir freuen uns darauf, Sie und Ihre Tiere bei uns willkommen zu heissen. Gemeinsam können wir einen wichtigen Beitrag für die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihrer Tiere leisten!
Ihr Team der Augenabteilung des Tierspitals Zürich