RESIST-OE: Auswirkung von perioperativer Antibiose bei Patienten mit Kastrationen

Hunde |
  Innere Medizin, Reproduktionsmedizin, Weichteil & Onkologische Chirurgie |
 Studienteilnahme möglich
Antibiotika werden während einer OP verabreicht, um einer Infektion vorzubeugen. Wir wissen aber nicht sicher, ob dieses Vorgehen gut für den Patienten ist. Ziel dieser Studie ist es, das optimale Vorgehen für unsere Patienten zu erfassen.
Resist OE Logo

Informationen zur Studie

Antibiotika werden bei Operationen verschrieben, um Infektionen vorzubeugen. Operationen zählen in der Schweiz sogar zu den ersten drei Gründen, warum Tierärzte Antibiotika einsetzen.

Die aktuelle Schweizer Leitlinie (STAR) empfiehlt eine pauschale Gabe schon lange nicht mehr. Wir müssen weniger Antibiotika nutzen, sonst entstehen Keime, die nicht mehr auf Antibiotika reagieren.

Warum sind Operationen dennoch ein Grund, Antibiotika einzusetzen? Das liegt daran, dass es bislang keine grosse Studie gibt, die den Nutzen und das Risiko dieses Vorgehens systematisch untersucht. RESIST-OE will das jetzt für Kastrationen ändern und im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie untersuchen, welches Vorgehen für unsere Patienten am besten ist.

Einschlusskriterien

An RESIST-OE können Sie teilnehmen, wenn Sie eine Hündin haben, die Sie kastrieren lassen wollen. Hündinnen, bei denen die Kastration aufgrund einer Gebärmuttervereiterung stattfindet, können leider nicht aufgenommen werden.

Wenn Sie teilnehmen wollen, melden Sie sich bei uns oder einem unserer Kooperationspartner an folgenden Standorten:

Schweiz:

Logo des Universitären Tierspitals Zürich, Schweiz

Logo der Tierklinik Aarau West, Schweiz

Deutschland:

Logo der Kleintierklinik der LMU München, Deutschland

Logo der Tierklinik Elversberg in Deutschland

Vorteile

Mit Ihrer Teilnahme an der Studie helfen Sie, Hunde in Zukunft besser zu behandeln. Sie leisten zudem einen wichtigen Beitrag, die Gesundheit von uns allen durch Forschung zum Thema Antibiotikaresistenz zu verbessern.

In Zürich kümmert sich Frau Dr. med. vet. Boglarka Barsony um die Studienteilnehmer. Sie ist Ihre Ansprechpartnerin und steht Ihnen vor, während und nach der Behandlung mit Rat und Tat zur Seite.

Hintergrundinformationen

Antibiotikaresistenzen sind eines der wichtigsten Probleme der modernen Medizin. Die WHO schätzt, dass 2050 mehr Menschen an resistenten Bakterien sterben werden als an Krebs, wenn es uns nicht gelingt, die steigenden Resistenzraten zu senken.

Ein Grund für die steigenden Resistenzen ist, dass Antibiotika pauschal eingesetzt werden. Ärzte sind angehalten, Antibiotika nur dann zu nutzen, wenn es wirklich nötig ist.

Zahlen aus Skandinavien zeigen: Weniger Antibiotika bedeuten weniger Resistenzen. Dort verzichtet man zum Beispiel auf Antibiotika vor und während Operationen, ohne mehr Komplikationen zu verursachen.

Neue EU-Gesetze zeigen, wie wichtig das Thema ist. Der Einsatz dieser Medikamente wurde hier in der Veterinärmedizin deutlich eingeschränkt.

Wir haben eine Verantwortung für unsere Patienten und die Gesellschaft. Deshalb müssen wir kritisch hinterfragen, wann Antibiotika nötig sind.

Dieser Frage wird RESIST-OE für Kastrationen bei Hündinnen auf den Grund gehen. Aktuelle Daten deuten darauf hin, dass der Einsatz von Antibiotika während der OP keinen Vorteil für Patienten bietet. Wir wollen es genau wissen, helfen Sie uns dabei!

Was ist das Ziel?

Ziel dieser Studie ist es, die Auswirkungen von Antibiotika zu erfassen, die vorbeugend bei einer OP gegeben werden.

Insbesondere schauen wir uns den Effekt auf das Darmmikrobiom und die Infektionsraten nach der Operation näher an.

Was passiert bei der Studie?

Für diese Untersuchung losen wir aus, welche Patienten Antibiotika bekommen. Weder der Chirurg noch Sie werden darüber informiert, ob Ihr Tier ein Antibiotikum oder ein Placebo erhalten hat. Die Operation selbst wird routinemässig nach modernsten Standards durchgeführt.

Wir wollen sehen, wie sich das Antibiotikum auf die Darmbakterien auswirkt. Deshalb nehmen wir vor der Behandlung eine Stuhlprobe. Im Verlauf der Studie schreiben Sie bitte 30 Tage lang ein Tagebuch. Bringen Sie bitte zu den Kontrolluntersuchungen am 10. und 30. Tag jeweils eine frische Stuhlprobe mit.

Die Untersuchung ist nicht schmerzhaft. In Zürich sind die Kontrolluntersuchungen nach der OP für Sie kostenfrei.

Alle anderen Behandlungen werden nach Bedarf durchgeführt und sind von der Studie nicht betroffen.

Das Forschungsteam des Univiersitären Tierspitals Zürich wird unterstützt von Dr. Michael Biggel (Institut für Lebensmittelsicherheit und -hygiene der Universität Zürich) und Prof. Dr. Jan Suchdolski (Spezialist für Darmbakterien bei Hund und Katze).

Kontakt

Haben Sie Fragen? Oder wollen Sie sich erkundigen, ob Ihre Hündin eingeschlossen werden kann?

Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme über das Kontaktformular, oder melden Sie sich direkt bei boglarka.barsony@uzh.ch

Forschungsgruppenleiter:innen

Oberärztin Weichteil- und Onkologische Kleintierchirurgie

Forschungsteam

Direktor Klinik für Kleintiermedizin
Abteilungsleiter
Kleintierreproduktion
Assistenzärztin Kleintierchirurgie
Oberarzt
Kleintierreproduktion

Partner

Unser Forschungsprojekt wird von den folgenden Stiftungen finanziell unterstützt:

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