Neuigkeiten aus der Kleintierkardiologie: Schwerpunkt Interventionelle Kardiologie und Arryhthmologie

Dank der Entwicklung neuer Techniken und Fachkenntnisse können wir heute bei Erkrankungen eingreifen, die früher nicht korrigiert werden konnten. In Zusammenarbeit mit dem Bildgebungsdienst können wir darüber hinaus die Diagnose komplexer Fehlbildungen verbessern und den erforderlichen Eingriff oder die Operation für diesen Patienten besser planen.
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Zu diesen Untersuchungen gehören die High-Resolution-Computertomographie und die kardiale Magnetresonanztomographie. Darüber hinaus stehen uns 3D-transösophageale und pädiatrische Sonden zur Verfügung. Damit können wir alle Eingriffe auch bei Tieren unter 5 kg durchführen. Das verringert die Notwendigkeit der Fluoroskopie (und damit der Bestrahlung) und verbessert die Genauigkeit des Eingriffs. Die Leistungsfähigkeit der im Tierspital vorhandenen Geräte zählt zu den besten in Europa.

Eingriffe bei Herzfehlbildungen

  • Verschluss des Ductus arteriosus bei sehr kleinen Hunden und kleinen Katzen durch transvenösen Zugang zum Herzen und Implantation eines Amplatzer Valvular Plug 2.
  • Ballonvalvuloplastie zur Behandlung der Pulmonalstenose bei Katzen und sehr kleinen Hunden unter Verwendung von Nieder- und Hochdruckballons.
  • Stenting bei schwerer Pulmonalstenose. Mit dieser Technik implantieren wir einen vaskulären Stent auf Höhe der Pulmonalklappe bei schweren Fehlbildungen des Klappenanulus, bei Koronargefässanomalien oder bei Restenose nach einem ersten Versuch der Ballondilatation. Diese Methode wurde bereits mit guten Ergebnissen durchgeführt.
Abb. 1: Einsetzen eines Amplatzer Vascular Plug 2 mit venösem Gefässzugang zum Verschluss eines offenen Ductus arteriosus bei einem kleinen Hund (links). Ballonierung einer Pulmonalklappenstenose bei einer jungen Katze (Mitte). Valvulärer Stent zur Behandlung einer schweren Pulmonalstenose bei einer französischen Bulldogge (rechts).

Interventionen bei vaskulären (extrakardialen) Fehlbildungen

  • Attenuierung von intrahepatischen portosystemischen Shunts. Seit einigen Jahren ist es möglich, diese Shunts bei Hunden und Katzen minimalinvasiv zu attenuieren. Diese Art von Shunts kann nicht operiert werden und in der Vergangenheit konnte diesen Patienten nur eine medikamentöse Therapie angeboten werden. Wir haben bereits mehrere Hunde und einige Katzen mit dieser Technik behandelt und dabei gute Ergebnisse erzielt.
  • Stenting von Gefässverengungen und -fehlbildungen: Bei seltenen Gefässfehlbildungen (wie z. B. der Azygos-Continuation) können wir die Möglichkeit einer Dilatation und eines Stentings der verengten Bereiche bewerten und planen, um die klinischen Symptome zu lindern und die Prognose zu verbessern.
Abb. 2: Dämpfung eines portosystemischen Shunts bei einer Katze mithilfe der Stent-Coil-Technik (links). Stenting einer Venenstenose bei einem Hund mit Azygos-Continuation (rechts).

Interventionelle Arrhythmologie

  • Implantation von Herzschrittmachern. Seit vielen Jahren implantieren wir transvenöse Herzschrittmacher zur Behandlung des atrioventrikulären Blocks und des Sick-Sinus-Syndroms. Bei Katzen und Hunden mit hohem Infektionsrisiko ist diese Methode jedoch nicht möglich. Für diese Patienten bieten wir nun die chirurgische Implantation von epikardialen Schrittmachern an.
  • Wir sind gerade dabei, ein elektrophysiologisches Labor einzurichten. Dieser wird einen Service für intrakardiales Arrhythmie-Mapping und -Ablation mit innovativen Instrumenten umfassen, die es uns ermöglichen werden, ein dreidimensionales elektroanatomisches Mapping von Arrhythmien durchzuführen und diese mit einer Ablation des Arrhythmieherdes zu behandeln. Stay tuned!
Abb. 3: Implantation eines epikardialen Herzschrittmachers bei einer Katze mit atrioventrikulärem Block dritten Grades.

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