Moderne Verfahren und Techniken in der Tiermedizin können Operationen vereinfachen und die Erholungszeiten nach Eingriffen deutlich verkürzen. Ein gutes Beispiel ist die minimal-invasive Kastration der Hündin. In der Vergangenheit wurden unterschiedliche Verfahren entwickelt, welche es ermöglichen, die Eierstöcke junger Hündinnen nicht mehr durch einen grossen Bauchschnitt sondern durch zwei oder einen kleinen Schnitt zu entfernen.
Bei Hündinnen ab einem Körpergewicht von ca. 8 kg wenden wir in der Regel die „single-port“ Technik an, das heisst die Kastration durch eine einzige, ca. 12 mm grosse Öffnung im Bereich des Bauchnabels. Durch diese Öffnung wird eine Hülse eingeführt, durch welche ein Endoskop vorgeschoben und Kohlendioxid in den Bauch geleitet werden kann. Der Bauch wird kontrolliert etwas aufgeblasen, um eine gute Sicht in den Bauch zu ermöglichen. Unter genauer Beobachtung der Situation per Videobildschirm kann ein Instrument zum Greifen und Entfernen der Eierstöcke eingeführt werden. Nach elektrischer Verödung der Blutgefässe der Eierstöcke können diese abgetrennt und durch die Hülse entfernt werden. Anschliessend wird das Kohlendioxid wieder abgelassen und der kleine Schnitt wird in drei Schichten mit selbstauflösendem Nahtmaterial vernäht. Grundsätzlich erfolgen natürlich alle Operationen im Tierspital unter permanenter Überwachung durch eine Anästhesistin oder einen Anästhesisten.
Die Operationsdauer und die Erholungszeit nach der Operation verkürzen sich durch diese Technik in den meisten Fällen erheblich. Zudem haben zahlreiche Studien gezeigt, dass das Risiko von Komplikationen während und nach der Operation deutlich geringer ist.
