Vergleich von NIR-Lymphografie und Lymphoszinthigrafie zur Bestimmung von Wächterlymphknoten bei Hunden mit Mastzelltumoren

Hunde |
  Weichteil & Onkologische Chirurgie |
 Studie abgeschlossen
Actionportrait von Mirja Nolff, Oberärztin in der Chirurgie der Kleintierklinik des Universitären Tierspitals der Vetsuisse-Fakultät der Universität Zürich. Mirja Nolff führt eine Operation bei einem Patienten durch, der Weichteilkarzinome hat. Sie nutzt die von ihr neu entwickelten Methode der Nahinfarot-Lymphographie. 
https://issuu.com/uzhch/docs/ts_jahresbericht_2021/s/14994051

Informationen zur Studie

Mastzelltumore stellen den häufigsten Hauttumor beim Hund dar und neuere Studien haben gezeigt, dass diese Tumore sehr häufig Ableger in den Lymphknoten bilden. Ableger sind für die Behandlung ihres Tieres von Bedeutung weil:

  1. Das Ergebnis der Untersuchung der Lymphknoten die Entscheidung, wie wir Ihren Hund weiter behandeln, mitbestimmt.
  2. Ihr Hund eine verbesserte Überlebenserwartung hat, wenn wir befallene Lymphknoten mit entfernen.

Um eine genaue Diagnose des Grades eines Lymphknotenbefalls zu bekommen, muss der entfernte Lymphknoten von einem Pathologen untersucht werden. In diesem Zusammenhang ist es besonders wichtig zu entscheiden, welche Lymphknoten den Tumor drainieren (das sind die sogenannten Wächterlymphknoten). Meistens entfernt man hier einfach den nächstgelegenen Lymphknoten zum Tumor, aber wir wissen aus einigen Studien, dass der nächstgelegene Lymphknoten bei fast 40% der Hunde gar nicht der Wächterlymphknoten ist. Um zu erfassen, welche Lymphknoten die echten «Wächter» sind, muss man eine sogenannte Lymphografie machen.

Hierzu eignet sich am besten die Lymphoszinthigrafie. Dabei bekommt Ihr Hund in Sedation Technetium99 gespritzt, das sich dann in den Wächterlymphknoten anreichert. Mithilfe der Szinthigrafie können wir dann sehen, welche Lymphknoten bei Ihrem Hund sicher entfernt werden müssen.

Weil man für eine Szinthigrafie spezielle Geräte und Zulassungen braucht, die in den meisten Tierärztlichen Praxen nicht zur Verfügung stehen, ist diese Vorgehen bei den meisten Hunden mit Mastzelltumoren leider nicht möglich. Alternativ kann man auch den Farbstoff Indocyanin Grün in der OP nutzen, um die Lymphknoten sichtbar zu machen. Dieser Farbstoff sind unbedenklich und wird bei uns seit mehr als 3 Jahren routinemässig eingesetzt, um die Lymphknoten aufzufinden. Da diese Technik nur eine spezielle Kamera benötigt, wäre sie auch eine gute Alternative für viele Hausarztpraxen.

Bisher ist aber nicht abschliessend geklärt, ob sich diese Farbstoffe genauso gut eignen, die Wächterlymphknoten aufzufinden, wie die Szinthigrafie. Dieses Wissen ist wichtig, weil wir so ermitteln können, ob es wirklich beide Untersuchungen braucht, oder ob man gegebenenfalls alles nur mittels farbstoffbasierter Lymphografie in der OP erfassen könnte.

Forschungsgruppenleiter:innen

Oberärztin Weichteil- und Onkologische Kleintierchirurgie

Forschungsteam

Keine weiteren Teammitglieder

Partner

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