Neue Studie: PET-CT für Hunde mit Sarkomen
Warum ist die Einschätzung und Bestimmung des Tumorstadiums (Staging) für Patienten mit bösartigen Tumoren, sogenannten Sarkomen, wichtig?
Wenn ein Hund, eine Katze oder ein Mensch die Diagnose Krebs bekommt, ist ein wichtiger erster Schritt das sogenannte Staging. Dabei wird geschaut, wie weit der Krebs sich schon ausgebreitet hat (ob es bereits Metastasen gibt) und ob es andere wichtige Krankheiten gibt, die bei der Behandlung beachtet werden müssen. Diese Untersuchung ist nötig, weil man einen Patienten mit bereits bestehenden Metastasen anders behandelt als einen Hund oder einen Menschen, bei dem der Krebs lokal geblieben ist.
Sarkome gehören zu den häufigsten Krebsformen bei Hunden. Sie entstehen im Stützgewebe des Körpers. Je nach Art des Sarkoms kann das Risiko für Metastasen höher oder niedriger sein. Zurzeit ist die beste Behandlungsmethode die Operation. In manchen Fällen muss zusätzlich eine Chemotherapie durchgeführt werden, abhängig davon, wie fortgeschritten die Krankheit ist. Viele klassische Weichteilsarkome breiten sich selten aus, aber es gibt auch Typen wie Osteosarkome (Sarkome des Knochens) oder histiozytäre Sarkome, bei denen Metastasen häufig vorkommen.
Um herauszufinden, wie weit die Krankheit fortgeschritten ist, wird in der Tiermedizin aktuell als Goldstandard eine Computertomografie (CT) des Bereichs des Tumors, der Lungen und manchmal auch (bei Verdacht auf ein histiozytäres Sarkom) der Bauchhöhle durchgeführt. Mit dieser Untersuchung können grosse Metastasen nachgewiesen werden. Es gibt aber manchmal auch fragliche Befunde, zumal sehr kleine Metastasen im CT nicht angezeigt werden.
Sogenannte PET-CT-Untersuchungen sind viel präziser. Sie helfen dabei, besser zu erkennen, welche pathologischen Veränderungen Metastasen sind, um diese frühzeitig zu entdecken. Bei dieser Untersuchung bekommt der Patient ein radioaktives Medikament in die Vene gespritzt. Beim Menschen wird eine PET-Untersuchung oft zusammen mit einem CT oder anderen Tests gemacht. In der Tiermedizin steht diese Untersuchung in Europa leider bislang nicht zur Verfügung.
Im Rahmen dieser Studie bieten wir Hunden, bei denen ein Sarkom diagnostiziert wurde, die Möglichkeit, zusätzlich zum CT auch ein PET-CT zu bekommen. Damit möchten wir herausfinden, ob wir das Ausmass der Erkrankung besser einschätzen können.

Abbildung: Mit dem PET-CT kann man Metastasen sichtbar machen, die das normale CT noch nicht sieht. Die Abbildung zeigt die Untersuchung eines Menschen mit Krebs. In diesem Fall gibt es neben dem Haupttumor viele Metastasen im gesamten Körper.
Text text
Durch die Studie soll die Erkennung und Einstufung von Sarkomen mittels neuer PET-Tracer verbessert werden. Wir hoffen, dass wir aufgrund der Untersuchungsergebnisse die Behandlung und damit die Prognose von betroffenen Hunden und Menschen optimieren können.
Fünf Hunde mit Sarkom (bösartigem Krebs), die zur Planung der Therapie ein Staging benötigen, können an der Studie teilnehmen. Der Tumor muss in einer Punktion (Zytologie) oder mittels einer Biopsie bestätigt sein. Es können sowohl Hunde mit Weichteil- als auch Hunde mit Knochensarkomen teilnehmen. Hämangiosarkome der Milz sind ausgeschlossen.
Vor der Untersuchung müssen wir sicherstellen, dass Ihr Hund eine Narkose verträgt. Dies kann bei Ihrem Haustierarzt oder bei uns erfolgen.
Im Rahmen der Studie wird das CT mit dem PET-CT kombiniert. Beide Untersuchungen können in der gleichen Narkose stattfinden. Ihr Hund bekommt in diesem Fall nur die notwendigen Narkosen, allerdings dauert die Narkose doppelt so lang. Während der Narkose bekommt Ihr Hund zwei Spritzen mit radioaktiven Medikamenten. Diese Medikamentendosis wird dann im PET-CT gemessen. Nach der Untersuchung kann Ihr Hund nach Hause, sobald er wach ist und die Strahlung der Medikamente abgeklungen ist.
Für die Untersuchung ist ein spezielles Gerät nötig. Deshalb können PET-CTs nur nach vorheriger Absprache freitags abends (17:00 Uhr) in der Klinik für Nuklearmedizin des USZ in Schlieren gemacht werden. Um die Planung zu gewährleisten, ist eine verbindliche Terminabsprache notwendig. Die Hunde können gegen 21:00 bis 22:00 Uhr abgeholt werden. Für Studienteilnehmer ist die gesamte Untersuchung (CT, PET-CT und benötigte Anästhesie) kostenfrei.




Kontakt
Um verfügbare Termine zu erfragen oder Ihren Hund verbindlich anzumelden, schreiben Sie bitte eine E-Mail an mnolff@vetclinics.uzh.ch. Selbstverständlich beantworten wir auch gerne Fragen zum genauen Ablauf.
Wir freuen uns, von Ihnen zu hören und hoffen, dass wir Ihrem Hund mit dieser neuen Untersuchung helfen können.
Ihr Team der Weichteil- und Onkologischen Chirurgie der Klinik für Kleintierchirurgie sowie der Nuklearmedizin des USZ/ETH.