Magnetresonanztomographie (MRI)

Die Magnetresonanztomographie (MRI) ist ein fortschrittliches bildgebendes Schnittbildverfahren für die Darstellung von Weichteilgewebe. Uns stehen hier an der Pferdeklinik zwei solcher Geräte zur Verfügung: ein sehr starkes 3 Tesla MRI der neusten Generation sowie ein Hallmarq MRI Gerät zur stehenden Untersuchung von Pferdebeinen.

Wissenswertes zur Magnetresonanztomographie (MRI)

MRI-Bild
Pferd mit einer proximalen Fesselbeinfissur, welche nicht sichtbar war bei der Röntgenuntersuchung.

Wofür brauche ich das MRI?

Die Magnetresonanztomographie ist das bildgebende Diagnostikum der Wahl um Lahmheiten deren Ursache innerhalb der Hufkapsel liegen weiter zu diagnostizieren. Das MRI ist das einzige bildgebende Diagnostikum, mit dem wir die Weichteilstrukturen innerhalb der Hufkapsel untersuchen können. Desweiteren können auch Strukturen weiter oben wie der Fessel oder der Tarsus untersucht werden.

Häufig ist das MRI auch indiziert, wenn man mittels Ultraschall und Röntgen keine eindeutige Diagnose stellen konnte. Oder auch bei bisher erfolglos behandelten Lahmheiten, um ein besseres Gesamtbild der zugrundeliegenden Problematik zu bekommen. 

Ein sediertes Pferd liegt für eine MRI-Untersuchung.
In Vollnarkose wird der Kopf eines Pferdes mit neurologischen Symptomen im MRI untersucht.

Stehende oder liegende MRI Untersuchung – Vor- und Nachteile  

Bei der stehenden Untersuchung braucht es keine Vollnarkose, das heisst ihr Pferd wird stehend unter Sedation untersucht. Das ist sicherlich ein Vorteil. Aber es können nur Gliedmassen untersucht werden. Auch ist der stehende Magnet nicht so stark wie der liegende, das heisst die Bild Qualität meistens ausreichend für eine Diagnose, ist aber etwas weniger gut als bei den liegenden Untersuchungen. Dies nicht zuletzt auch deshalb, weil die Pferde in Vollnarkose sind und es keine Bewegungsunschärfe gibt im Vergleich zu den Pferden, die unter Sedation untersucht werden. Gewisse Körperregionen wie der Kopf zum Beispiel, können nur am liegenden Pferd untersucht werden, oder je nach Temperament der Pferde sind stehende Untersuchungen manchmal nicht möglich. Wir beraten sie sehr gerne bezüglich dieser Entscheidung. Wenn immer möglich tendieren wir natürlich dazu Untersuchungen stehend durchzuführen.

Liegende MRI Untersuchung – Die Vorbereitungen

Wurde nun die Region, die für die Lahmheit verantwortlich ist gefunden, kann eine MRI-Untersuchung folgen. Sie erhalten die Handynummern von unseren Tierärzten, damit Sie immer einen Ansprechpartner haben, wenn Sie Fragen haben. Jedes Pferd wird vor der MRI-Untersuchung gewogen, um die Medikamente für das Pferd genau dosieren zu können. Ihr Pferd wird vom zuständigen Anästhesisten und Chirurgen klinisch untersucht. 

Bevor das Pferd ins MRI kann, müssen die Eisen entfernt werden. Nachfolgend werden Röntgenbilder von den Hufen angefertigt um auszuschliessen das Nagelnieten in der Hornkapsel verblieben sind. Ist dies nicht der Fall werden polsternde Verbände angelegt. Denn schon der kleinste Metallsplitter kann die MRI-Studie stark beeinträchtigen.

Vor dem MRI muss Ihr Pferd nüchtern sein und wird über Nacht gefastet.

MRI Querschnittbild eines Pferdes mit einer Seitenbandpathologie des Hufgelenkes.
MRI Querschnittbild eines Pferdes mit einer Seitenbandpathologie des Hufgelenkes.

Am Tag der liegenden MRI Untersuchung

Ihrem Pferd wird ein Venenkatheter gesteckt und bekommt eine leichte Sedation. Nachfolgend wird das Maul ausgewaschen und das Pferd in den MRI- Untersuchungsraum verbracht. Nach einer sanften Einleitung der Narkose wird Ihr Pferd gut gepolstert auf den MRI-Tisch und dort in die richtige Position gelegt. Die MRI-Untersuchung kann beginnen.

Während der MRI-Untersuchung werden von der untersuchten Körperregion bis zu 2000 Schnittbilder angefertigt, die dann von unseren Spezialisten ausgewertet und befundet werden. 

Sie werden von uns informiert sobald Ihr Pferd aus der Narkose erwacht und aufgestanden ist. Nachfolgend bleibt Ihr Pferd eine weitere Nacht zur Überwachung bei uns und kann am nächsten Tag von Ihnen abgeholt werden. Oder auf Ihren Wunsch hin können wir nach Absprache auch mit der spezifischen Behandlung der Erkrankung Ihres Pferdes beginnen.

Ablauf stehenden MRI-Untersuchung

Die stehende MRI-Untersuchung braucht keine Vollnarkose. Diese Art der MRI-Untersuchung ist nur für die Gliedmassen geeignet. Sie verläuft auch stationär. Das heisst die Pferde werden am Vorabend gebracht und vorbereitet. Die Eisen werden entfernt und es wird ein Venenkatheter gesteckt.

Über diesen werden Ihrem Pferde Medikamente zur Sedation verabreicht. Meistens finden stehende MRT-Untersuchung morgens statt. Die Untersuchung dauert 1-3 Stunden. Nach der Untersuchung wird Ihnen der betreuende Tierarzt von der Pferdechirurgie Beschied geben.

Die tausenden Schnittbilder werden anschliessend, im Hause, durch einen spezialisierten Grosstierradiologen befundet. Der betreuende Tierarzt wird sie dann bezüglich der Befunde informieren. Auch wird er Ihren Privattierarzt informieren. In Absprache in Ihnen und Ihrem Privattierarzt kann ihr Pferd anschliessend an die Untersuchung behandelt werden, wenn sie dies wünschen.

Ihr Pferd können sie am Tag der Untersuchung wieder abholen. Alle MRI-Bilder werden Ihnen auf einem elektronischen Datenträger zur Verfügung gestellt und ein Bericht zugesandt. 

Wer führt die stehende MRI-Untersuchung durch?

Am Tierspital Zürich wird die stehende MRI-Untersuchung durch einen Tierarzt der Pferdechirurgie sowie einen MRI-Techniker und einen spezialisierten Grosstierradiologen durchgeführt. Dies hat einen riesen Vorteil. Der Grosstierradiologe kann schon während der Untersuchung die Bildsequenzen und Bildschnitte dem spezifisch gefundenen Problem ihres Pferdes anpassen und die Untersuchung läuft so effizient und zielgerichtet ab. Die Bilder können dann anschliessend an die Untersuchung im Hause durch den betreuenden Radiologen angeschaut und befundet werden. 

MRI Physik 

Das MRI Verfahren basiert auf dem physikalischen Prinzip der Kernspinresonanz. Atomkerne mit einer ungeraden Protonenzahl verfügen über einen Eigendrehimpuls (Spin) und werden dadurch zu kleinen Magneten. Normalerweise sind diese Kernspins im Körper ungeordnet. Legt man aber ein starkes Magnetfeld an, richten sich diese Atomkerne nach diesem starken Magnetfeld aus und fallen danach in ihr ungeordnetes Muster zurück. Dabei geben diese Wasserstoffteilchen Energie ab. Diese Energie wird in elektrische Signale umgewandelt, die der Computer dann in Schwarz-Weiss-Bildern anzeigt. Je nach Gewebe geht das zurückfallen der Wasserstoffkerne in den ungeordneten Normalzustand schneller oder langsamer, was dann Bilder in verschiedenen Graustufen ergibt. Der für die Messung geeignetste Atomkern ist das Wasserstoffatom. Deshalb stellen sich Gewebe mit einem hohen Wassergehalt heller dar und durch den unterschiedlichen Wassergehalt von Sehnen, Bändern, Knochen, Knorpel und Muskeln erhält man deutliche Kontraste zwischen den Geweben.
So nutzt das MRI Magnetfelder und Radiowellen, die für unsere Patienten keinerlei Risiko haben, um Schnittbilder in höchster Auflösung und Qualität anzufertigen.

Computertomographie (CT)

Die Computertomographie (CT) ist ein modernes bildgebendes Schnittbildverfahren.

Ultraschall

Die ultrasonographische Untersuchung ist das Standarddiagnostikum für Erkrankungen im Weichteilbereich. 

Röntgen

Eines der am häufigsten in der Pferdemedizin eingesetzten bildgebenden Verfahren ist das Röntgen. Das Röntgen ist in der Pferdemedizin nicht mehr wegzudenken.

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