Röntgen

Eines der am häufigsten in der Pferdemedizin eingesetzten bildgebenden Verfahren ist das Röntgen. Das Röntgen ist in der Pferdemedizin nicht mehr weg zu denken. So ist es nicht nur im Rahmen von Ankaufsuntersuchungen von unschätzbarem Wert, sondern wird auch in der Diagnostik von orthopädisch wie auch internistischen Erkrankungen verwendet.

Wissenswertes zum Röntgen

Was ist Röntgen?

Die Röntgenuntersuchung basiert auf Röntgenstrahlen. Röntgenstrahlen gehören zu den elektromagnetischen Wellen. Bei dieser Form der bildgebenden Diagnostik produziert ein Röntgengerät die Röntgenstrahlen, die durch das zu untersuchende Körperteil des Pferdes geschickt werden (Durchleuchtung). Diese Strahlung schwärzt dann, abhängig davon wie viel Strahlung durch das Gewebe kommt, den sogenannten Röntgenfilm oder bei digitalen Systemen den Röntgensensor.

So stellen sich auf dem Röntgenbild dann röntgendichte Strukturen wie Knochen hell dar, durchlässigere Strukturen wie Muskeln, sind auf dem Röntgenbild eher dunkler.

Wofür wird das Röntgen verwendet?

Die Anwendungsbereiche des Röntgens sind sehr vielfältig und fester Bestandteil in der Diagnostik. So wird das Röntgen im Rahmen von vielen Untersuchungen verwendet:

  • Lahmheitsuntersuchungen
  • Abklärung von Rittigkeitsproblemen
  • Erkrankungen des Schädels und der Zähne sowie Kiefer- und Stirnhöhle
  • Lungenerkrankungen
  • Verstopfungen (Sandkolik, Mekoniumverhaltung)
  • Fohlenmedizin

Wie läuft die Röntgenuntersuchung ab?

Die Röntgenuntersuchung Ihres Pferdes kann ambulant erfolgen, um im Auftrag Ihres Privattierarztes oder auf persönlichen Wunsch eine bestimmte Struktur zu röntgen. Oder sie erfolgt im Rahmen einer gesamten Lahmheitsabklärung. Das Pferd wird durch unsere Mitarbeitenden in den Röntgenraum gebracht. Aus Gründen des Strahlenschutzes dürfen Sie während des Röntgens nicht dabei sein. Um bestmögliche Röntgenaufnahmen anfertigen zu können bekommt der Patient, falls notwendig, eine Sedation.

Röntgenbild eines Beckens.
Beckenröntgenbild, welches eine Iliumfraktur darstellt.

Röntgengerät und Technik

Für die Röntgendiagnostik steht uns eine stationäre, sehr leistungsstarke digitale Röntgenanlage zur Verfügung. Diese ermöglicht es uns in Verbindung mit unserem geschulten Fachpersonal alle Standard sowie auch Spezialaufnahmen in bester Qualität anzufertigen.

Aufnahmen des Beckens oder Hüftgelenkes zählen zu den technisch schwierigsten Röntgenaufnahmen. Nachfolgend werden alle Röntgenaufnahmen Ihres Pferdes von einem spezialisierten Radiologen ausgewertet. Intraoperative Röntgenaufnahmen oder die Untersuchung von sehr stark lahmen Pferden im Stall oder Transporter können mittels eines mobilen Röntgensystems ermöglicht werden.

Kontrastmittelröntgen

Was ist ein Kontrastmittelröntgen?

Kontrastmittel sind Substanzen, die bei einer radiologischen Untersuchung eingesetzt werden, um ausgewählte Erkrankungen der Weichteile zu diagnostizieren. Hierbei wird ein Kontrastmittel in Organe oder Gelenke eingegeben, um wie der Name schon sagt einen besseren Röntgenkontrast zu erhalten. Denn die unterschiedlichen Organe und Gewebe lassen sich bei der klassischen Röntgenuntersuchung oft nicht genügend voneinander abgrenzen. Das Kontrastmittel ist sehr röntgendicht, dadurch können Organe oder Gewebe mit nur geringem Dichteunterschied besser voneinander abgegrenzt werden.

Hilfreich ist diese Art der Untersuchung zum Beispiel in der Abklärung von Nageltritten. Hierbei ist es wichtig zu wissen ob der Nagel etwa ein Gelenk oder eine Sehnenscheide verletzt hat. Ist dies der Fall, müsste man die verletzte Struktur speziell therapieren. Um eine etwaige Verletzung, zum Beispiel des Strahlbeinschleimbeutels durch den Nageltritt auszuschließen, wird das Kontrastmittel in diesen appliziert und nachfolgend ein Röntgenbild angefertigt.

Kontrastmittel wurde bei diesem Pferd steril in die Fesselbeugesehnenscheide gespritzt zur Darstellung der Manica flexoria. Dies ist eine Gewebsmanchette, welche die oberflächliche Beugesehne umfasst und reissen kann.
Kontrastmittel wurde bei diesem Pferd steril in die Fesselbeugesehnenscheide gespritzt zur Darstellung der Manica flexoria. Dies ist eine Gewebsmanchette, welche die oberflächliche Beugesehne umfasst und reissen kann.

Weitere Indikationen für Kontrastmittelröntgen

Weitere Erkrankungen welche zur genauen Diagnostik ein Kontrastmittel bedürfen sind:

  • Erkrankungen der Sehnenscheiden z.B. Manica flexoria Risse
  • Speiseröhrenerweiterunge
  • Erkrankungen des Harnapparates
  • Rückenmarkserkrankungen z.B. Wobbler (Myelographie)

Schadet Röntgenstrahlung meinem Pferd?

Nein. Die Röntgenstrahlung ist sehr energiereich. Ein Teil dieser Energie geht bei der Untersuchung auf den Körper über. So kann diese Strahlung auch körpereigene Zellen schädigen. Diese Schädigung ist allerdings stark abhängig von der Strahlendosis.
Die meisten Röntgenuntersuchungen Ihres Pferdes benötigen nur eine geringe Strahlungsdosis, um entsprechende Bilder anzufertigen. Dementsprechend ist das Risiko für eine strahlenbedingte Erkrankung Ihres Pferdes extrem gering. Zudem sollte man beachten, dass die Lebenserwartung eines Pferdes deutlich kürzer ist als die jahrzentelange Entstehungszeit einer strahlenbedingten Krebserkrankung.

Magnetresonanztomographie

Die Magnetresonanztomographie (MRT/MRI) ist ein bildgebendes Verfahren für die Darstellung von Weichteilgewebe. Uns stehen an der Pferdeklinik zwei solcher Geräte zur Verfügung.

Computertomographie (CT)

Die Computertomografie (CT) ist eine Röntgenuntersuchung, die detaillierte Schnittbilder der zu untersuchenden Körperregion liefert.

Ultraschall

Die ultrasonographische Untersuchung ist das Standarddiagnostikum für Erkrankungen im Weichteilbereich.

Suche