Chemotherapie

Klassische Form der Chemotherapie
Wie beim Menschen wird bei dieser Form der Therapie das Medikament direkt in die Vene, in selteneren Fällen als Tablette verabreicht. Die Chemotherapie erfolgt ambulant, so dass das Tier kurz nach Verabreichung Chemotherapie wieder nach Hause gehen kann. Je nach Tumortyp werden unterschiedliche Chemotherapie-Protokolle und Medikamente verwendet.
Grundsätzlich werden bei Hunden und Katzen deutlich tiefere Dosierungen als beim Menschen gewählt, um Nebenwirkungen auf ein Minimum zu beschränken. Im Vergleich zum Menschen zeigen die Tiere kaum Fellverlust unter der Therapie. Bei bestimmten Rassehunden, die ein ähnliches Haarwachstum wie wir Menschen (z.B. Pudel) zeigen, kann es jedoch zu Fellveränderungen kommen. Eine gute Lebensqualität hat bei dieser Form der Therapie oberste Priorität.
Metronomische Chemotherapie
Hierbei handelt es sich um eine tief dosierte Chemotherapie in Tablettenform, die über längere Zeit verschrieben wird und durch den Besitzer selbst zu Hause verabreicht werden kann. Die Nebenwirkungen sind minimal. Ziel dieser Therapie ist es, das Umfeld für den Tumor so zu verändern, dass er sich in seinem Wachstum verzögert und die Entstehung von Ablegern (Metastasen) reduziert oder verlangsamt wird.
Melanom Vakzine (Impfung)
Diese Form der therapeutischen Impfung findet ihre Verwendung bei bösartigen Melanomen im Bereich der Maulhöhle. Im Anschluss an eine operative Entfernung (Tumoren < 2 cm) oder palliativer Strahlentherapie (Tumoren > 2 cm, oder mit Ablegern) kann dieser Impfstoff zusätzlich verarbreicht werden.
Onkologische Chirurgie
In Zusammenarbeit mit dem Team unserer Chirurgie werden Operationen bei Krebspatienten geplant und durchgeführt. Im Anschluss an die operativen Eingriffe werden die Patienten wieder von der Onkologie betreut.
Gerne erklären wir Ihnen den technischen Ablauf der Therapie.
Gerne erklären wir Ihnen den technischen Ablauf der Therapie.
Nebenwirkungen der Chemotherapie entstehen, wenn gesunde Zellen durch die Chemotherapeutika geschädigt werden oder kranke Zellen absterben und vom Körper abgebaut werden.
Die Chemotherapeutika greifen v.a. Zellen an, welche eine schnelle Zellteilung machen. Somit wirken sie auf Tumorzellen, aber auch auf Zellen des Magendarmtraktes, der Haarfollikel oder des Knochenmarkes. Deshalb können als Nebenwirkungen Erbrechen oder Durchfall, eine Erniedrigung der weissen Blutzellen (Neutropenie) und leichte Fellveränderungen auftreten. Letztere treten meist nur bei Hunden mit kontinuierlichem Fellwachstum (im Allgemeinen solche, welche getrimmt werden) auf. Eine Erniedrigung der weissen Blutkörperchen ist meistens nicht mit Symptomen verbunden, die Chemotherapie wird dann aber einige Tage verschoben. In schwerwiegenderen Fällen kann es vereinzelt zu Fieber kommen, was mit Gabe von Antibiotika und selten Infusion behandelt wird. Vor jeder Chemotherapie ist eine Blutkontrolle nötig, damit die Voraussetzungen für eine Gabe von Chemotherapie stimmen. Eine medikamentöse Tumortherapie kann auch toxisch auf Organe wirken (z.B. auf das Herz oder die Leber). Deswegen sind eine genaue Dosierung der Medikamente und ein regelmäßiges Überprüfen des Blutstatus sehr wichtig.
Trotz all der möglichen Nebenwirkungen wird die Chemotherapie im Allgemeinen sehr gut vertragen, und wir sehen die erwähnten Nebenwirkungen nur in Ausnahmefällen. Meist sind sie einfach medikamentös zu beherrschen. Bei 60% der Tiere werden keine Nebenwirkungen bemerkt, 30% zeigen milde, vorübergehende Nebenwirkungen und ein kleiner Prozentsatz zeigt stärkere Nebenwirkungen.