Grosstierreproduktion

Willkommen bei der Grosstierreproduktion am Universitären Tierspital Zürich. Wir vertreten die Reproduktionsmedizin bei landwirtschaftlichen Nutztieren und Pferden in den Bereichen Dienstleistung, Lehre und Forschung der Vetsuisse-Fakultät Universität Zürich.

In der Klinik kümmern wir uns um die Gesundheit Ihrer Rinder, Pferde, Kleinwiederkäuer und Neuweltkameliden. Dabei sind unsere Mitarbeitenden auf Prävention und Diagnostik, aber auch medikamentöse und chirurgische Therapie  fortpflanzungsmedizinischer Erkrankungen spezialisiert.

Unsere Fachgebiete sind:

  • Gynäkologie: Erkrankungen des weiblichen Geschlechtsapparates
  • Euter-, Gesäuge- und Zitzenerkrankungen
  • Geburtshilfe
  • Neonatologie: Erkrankungen des neugeborenen Nutztiers

Wenn für Diagnosestellung und Therapie der Erkrankung Ihres Tieres Spezialist:innen aus anderen Fachgebieten hilfreich sind, ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit am Tierspital selbstverständlich. Wir haben Ihnen weiterführende Informationen zu den einzelnen Fachgebieten und detaillierte Angaben zum ambulanten oder stationären Aufenthalt Ihres Tieres zusammengestellt.

Prof. Dr. med. vet. Ulrich Bleul, Dipl. ECBHM

Ulrich Bleul ist stellvertretender Klinikdirektor der Reproduktionsmedizin und Abteilungsleiter der Grosstierreproduktion.

Für Tierbesitzer:innen und Tierärzt:innen

Die Klinik für Reproduktionsmedizin ist rund um die Uhr besetzt. Um Wartezeiten und Verzögerungen zu verhindern, sollte jeder Patient vor der Einlieferung angemeldet werden.

Zwischen 17.00 und 7.30 Uhr werden nur Notfälle angenommen und behandelt.

In der Regel wird Ihr Tier bei uns ambulant untersucht und behandelt. Ist bei schwerwiegenderen Erkrankungen oder chirurgischen Eingriffen eine intensive Behandlung erforderlich, können die Tiere stationär aufgenommen werden. Es stehen für Pferde  und für Nutztiere Boxen und Stände zur Verfügung. Die Fütterung wird dem Bedarf der Tiere jeweils angepasst.

Wir informieren Tierbesitzer:innen und überweisende Tierärzt:innen regelmässig über den Zustand des Patienten. Besuchszeiten werden jeweils individuell angepasst angeboten.

Diagnostische und therapeutische Schritte wie auch die dabei entstehenden Kosten werden im Voraus mit Ihnen abgesprochen.

Als Reproduktionsklinik besitzen wir die Ausstattung und Kompetenz, Ihrem Tier neben gängigen Methoden auch spezifische Leistungen, die sowohl Untersuchungs- als auch Behandlungsmethoden beinhalten, in unserem Arbeitsbereich offerieren zu können.

Für Tierhalter:innen, Züchter:innen und Tierärzt:innen bieten wir in regelmässigen Abständen Fort- und Weiterbildungen an.

Unsere Expertise

In der Abteilung für Grosstierreproduktion bieten wir in Kooperation mit verschiedenen Instituten und Abteilungen der Vetsuisse-Fakultät Untersuchungen, Tests, Behandlungen und Operationen zu den folgenden Krankheitsbildern oder Themenkomplexen an:

Gynäkologie: Erkrankungen des weiblichen Geschlechtsapparates

  • Zyklusdiagnostik
  • Vaginoskopische Untersuchung
  • Ultrasonographische
  • Untersuchung der Gebärmutter und der Eierstöcke
  • Endoskopische Untersuchung der Gebärmutter
  • Hormonbestimmungen aus Blut- und Milchproben
  • Mikrobiologische und zytologische Untersuchungen von Schleimhautabstrichen
  • Ovar- und Endometriumbiopsien
  • Ovarektomie, Ovariohysterektomie
  • Scheiden- und Vulvaplastik
  • Künstliche Besamung
  • Embryotransfer
  • Trächtigkeitsuntersuchung
  • Geschlechtsbestimmung
  • Zwillingsreduktion (Pferd)

Euter-, Gesäuge- und Zitzenerkrankungen

  • Mastitisdiagnostik einschliesslich zytologischer und bakteriologischer Abklärungen
  • Mastitisbahandlung
  • Abklärung von Schwermelkbarkeiten und Milchabflussstörungen mittels Ultraschall
  • Zitzenendoskopie
  • Operative Wiederherstellung von verletzten Zitzen
  • Zitzenamputation
  • Minimalinvasive Zitzenchirurgie bei Schwermelkbarkeit mittels Theloresektoskop
  • Nachbhandlung nach Zitzenoperationen

Geburtshilfe

  • Geburtsüberwachung
  • Geburtsbetreuung/Geburtshilfe
  • Management von Risikoträchtigkeiten
  • Kaiserschnitte
  • Reanimation des Neugeborenen

Neonatologie: Erkrankungen des neugeborenen Nutztiers

  • Klinische Untersuchung mit Beurteilung des Reifezustands und der Gesundheit
  • Frühgeburtenmanagement (Sauerstoffinsufflation, Beatmung)
  • Intensivbetreuung erkrankter Neugeborenen im speziell ausgestatteten Neugeborenenstall
  • Behandlung von Atemnot, Festliegen, Infektionen, Saugunlust
  • Tränke der neugeborenen Kälber mit Kolostrum aus unserer „Kolostrumbank“
  • Bluttransfusion bei Neugeborene mit ungenügender Kolostrumaufnahme
  • Ultraschalluntersuchungen
  • Röntgenuntersuchungen
  • Operative Eingriffe

Detaillierte Informationen zu unseren Fachgebieten

Gynäkologie: Erkrankungen des weiblichen Geschlechtsapparates

Fruchtbarkeitsstörungen stellen ein häufig vorkommendes Problem bei hochleistenden Milchkühen dar. Meist liegt die Ursache in einer Fehlfunktion der Eierstöcke oder in einer Erkrankung der Gebärmutter. Seltener sind der Eileiter oder die Scheide betroffen.

An den Eierstöcken beim Rind kommt es relativ häufig zur Bildung von Zysten oder zur fehlenden Rückbildung des Gelbkörpers. In beiden Fällen tritt häufig eine Verzögerung oder das vollständige Ausbleiben eines normalen Zyklusgeschehens (Azyklie) auf. Gerade bei Erstkalbinnen mit besonders hoher Milchleistung werden zudem auch sehr kleine Eierstöcke ohne Follikel oder Gelbkörper beobachtet. Bei den Erkrankungen der Gebärmutter handelt es sich beim Rind meist um eine Entzündung der Gebärmutterschleimhaut, die oft einen chronischen Charakter annimmt. Obwohl bei dieser Erkrankung teilweise keine klinische Symptomatik wie Vaginalausfluss oder Fieber vorliegt, sind die Trächtigkeitsaussichten bei den betroffenen Tieren deutlich reduziert. Auch Verklebungen des Eileiters oder das Vorliegen einer Senkscheide mit Harnansammlung (Urovagina) sind als Ursachen einer Fruchtbarkeitsstörung beim Rind bekannt.

Mit Hilfe moderner diagnostischer Verfahren wie Ultrasonographie und Endoskopie lassen sich die Ursachen einer Fruchtbarkeitsstörung häufig erkennen. Hinsichtlich der Therapie stehen sowohl medikamentöse (z.B. Hormonprogramm bei Azyklie) als auch chirurgische Verfahren (z.B. Scheidenplastik bei Urovagina) zur Verfügung, um die Fruchtbarkeit des erkrankten Tieres wiederherzustellen.

Beim Pferd steht neben der Abklärung der Ursachen einer Unfruchtbarkeit, die künstliche Besamung von Stuten und Erkrankungen des Geschlechtsapparates im Vordergrund. Der Erfolg einer Besamung der Stuten ist zum einen von der Fruchtbarkeit der Stute, aber auch vom Besamungsmanagement und der Art der Besamung abhängig. Vor Beginn einer künstlichen Befruchtung werden die Stute gynäkologisch untersucht und die Erfolgsaussichten einer Befruchtung besprochen. Die künstliche Befruchtung kann mit gekühltem oder tiefgefrorenem Samen durchgeführt werden. Dazu muss die Stute regelmässig kontrolliert werden, um die Besamung so nah wie möglich am Zeitpunkt des Eisprungs durchzuführen. Auch können bei Stuten, die ihr Fohle nicht selber austragen können, ein Embryotransfer durchgeführt werden. Dabei wird der Embryo wenige Tage nach der Befruchtung aus der Gebärmutter der Spenderstute herausgespült und einer Empfängerstute übertragen.

Trächtigkeitsdiagnostik

Eine frühe Trächtigkeitsdiagnose ist wichtig für die erfolgreiche und effiziente Zucht und speziell beim Pferd auch für die Erkennung der unerwünschten Zwillingsträchtigkeiten. Die Trächtigkeitsuntersuchung mittels Ultraschall ist sehr zuverlässig und schon zu einem frühen Zeitpunkt möglich. Zusätzlich kann damit auch die Vitalität des Feten beurteilt werden.

Geschlechtsdiagnostik bei Feten

Schon während der Trächtigkeit kann das Geschlecht sich entwickelnden Jungtieres bestimmt werden. Dazu wird das Muttertier mittels Ultraschall untersucht und eine Geschlechtsdiagnostik am Feten durchgeführt.

Zwillingsmanagement

Zwillingsträchtigkeiten haben beim Pferd eine sehr ungünstige Prognose und führen häufig zu Fehlgeburten, Geburt toter oder unreifer Fohlen und auch zu Infertilität der Mutterstute. Eine frühzeitige Diagnose und entsprechende Intervention ist deshalb wichtig. Mittels einer routinemässigen Ultraschalluntersuchung in der frühen Trächtigkeit können Zwillinge erkannt und erfolgreich zu Einlingen reduziert werden.

Gynäkologie: Erkrankungen des weiblichen Geschlechtsapparates

Fruchtbarkeitsstörungen stellen ein häufig vorkommendes Problem bei hochleistenden Milchkühen dar. Meist liegt die Ursache in einer Fehlfunktion der Eierstöcke oder in einer Erkrankung der Gebärmutter. Seltener sind der Eileiter oder die Scheide betroffen.

An den Eierstöcken beim Rind kommt es relativ häufig zur Bildung von Zysten oder zur fehlenden Rückbildung des Gelbkörpers. In beiden Fällen tritt häufig eine Verzögerung oder das vollständige Ausbleiben eines normalen Zyklusgeschehens (Azyklie) auf. Gerade bei Erstkalbinnen mit besonders hoher Milchleistung werden zudem auch sehr kleine Eierstöcke ohne Follikel oder Gelbkörper beobachtet. Bei den Erkrankungen der Gebärmutter handelt es sich beim Rind meist um eine Entzündung der Gebärmutterschleimhaut, die oft einen chronischen Charakter annimmt. Obwohl bei dieser Erkrankung teilweise keine klinische Symptomatik wie Vaginalausfluss oder Fieber vorliegt, sind die Trächtigkeitsaussichten bei den betroffenen Tieren deutlich reduziert. Auch Verklebungen des Eileiters oder das Vorliegen einer Senkscheide mit Harnansammlung (Urovagina) sind als Ursachen einer Fruchtbarkeitsstörung beim Rind bekannt.

Mit Hilfe moderner diagnostischer Verfahren wie Ultrasonographie und Endoskopie lassen sich die Ursachen einer Fruchtbarkeitsstörung häufig erkennen. Hinsichtlich der Therapie stehen sowohl medikamentöse (z.B. Hormonprogramm bei Azyklie) als auch chirurgische Verfahren (z.B. Scheidenplastik bei Urovagina) zur Verfügung, um die Fruchtbarkeit des erkrankten Tieres wiederherzustellen.

Beim Pferd steht neben der Abklärung der Ursachen einer Unfruchtbarkeit, die künstliche Besamung von Stuten und Erkrankungen des Geschlechtsapparates im Vordergrund. Der Erfolg einer Besamung der Stuten ist zum einen von der Fruchtbarkeit der Stute, aber auch vom Besamungsmanagement und der Art der Besamung abhängig. Vor Beginn einer künstlichen Befruchtung werden die Stute gynäkologisch untersucht und die Erfolgsaussichten einer Befruchtung besprochen. Die künstliche Befruchtung kann mit gekühltem oder tiefgefrorenem Samen durchgeführt werden. Dazu muss die Stute regelmässig kontrolliert werden, um die Besamung so nah wie möglich am Zeitpunkt des Eisprungs durchzuführen. Auch können bei Stuten, die ihr Fohle nicht selber austragen können, ein Embryotransfer durchgeführt werden. Dabei wird der Embryo wenige Tage nach der Befruchtung aus der Gebärmutter der Spenderstute herausgespült und einer Empfängerstute übertragen.

Trächtigkeitsdiagnostik

Eine frühe Trächtigkeitsdiagnose ist wichtig für die erfolgreiche und effiziente Zucht und speziell beim Pferd auch für die Erkennung der unerwünschten Zwillingsträchtigkeiten. Die Trächtigkeitsuntersuchung mittels Ultraschall ist sehr zuverlässig und schon zu einem frühen Zeitpunkt möglich. Zusätzlich kann damit auch die Vitalität des Feten beurteilt werden.

Geschlechtsdiagnostik bei Feten

Schon während der Trächtigkeit kann das Geschlecht sich entwickelnden Jungtieres bestimmt werden. Dazu wird das Muttertier mittels Ultraschall untersucht und eine Geschlechtsdiagnostik am Feten durchgeführt.

Zwillingsmanagement

Zwillingsträchtigkeiten haben beim Pferd eine sehr ungünstige Prognose und führen häufig zu Fehlgeburten, Geburt toter oder unreifer Fohlen und auch zu Infertilität der Mutterstute. Eine frühzeitige Diagnose und entsprechende Intervention ist deshalb wichtig. Mittels einer routinemässigen Ultraschalluntersuchung in der frühen Trächtigkeit können Zwillinge erkannt und erfolgreich zu Einlingen reduziert werden.

Euter-, Gesäuge- und Zitzenerkrankungen

Mastitiden, Euter- und Zitzenverletzungen oder Schwermelkbarkeiten sind vor allem bei Milchkühen sehr häufige und für die Produktivität und Wirtschaftlichkeit schwerwiegende Erkrankungen. Mastitiden können mitunter fulminant verlaufen und zu lebensbedrohlichen Allgemeinstörungen führen, so dass die Patientinnen sehr intensiv betreut werden müssen. Neben der lokalen Therapie des Euters besteht am Tierspital die Möglichkeit Dauertropfinfusionen zu verabreichen und festliegende Tiere entweder mit dem Kran oder im Wasserbad aufzustellen.

Euter- oder Zitzenverletzungen können entweder konservativ mit Wundtoiletten und Verbänden oder chirurgisch therapiert werden. Zur Rekonstruktion schwerwiegender Zitzenverletzungen oder zur Zitzenamputation können Kühe auf dem Kipptisch abgelegt werden, was den Zugang und die Übersicht für den Operateur stark verbessert. Bei frühzeitiger Operation haben auch komplexe Zitzenverletzungen mit Perforation der Zitzenzisterne eine gute Prognose.

Schwermelkbarkeiten können durch angeborene Missbildungen, Mastitiden vor der Laktation oder Traumata der Zitze bedingt sein. Sie werden in der Regel mittels Ultraschalluntersuchung abgeklärt. Schwermelkbarkeiten können abhängig von der Lokalisation und Ausdehnung des Problems mittels Theloresektoskopie behoben werden. Dabei wird beispielsweise ein Schleimhautabriss an der inneren Mündung des Schliessmuskels der Zitze endoskopisch betrachtet und minimalinvasiv mit einem Elektrokauter entfernt.

Bei rund 5% aller Geburten beim Rind und Pferd kommt es zu Störungen, die ohne tierärztliche Hilfe zu einem lebensbedrohlichen Zustand für das Muttertier und des Feten führen. In der Klinik für Reproduktionsmedizin steht rund um die Uhr ein Team bereit, diese Geburtsstörungen zu beheben. Geburtshilfe leisten wir in Form von konservativer Geburtshilfe zur Entwicklung der Kälber/Fohlen durch eine kontrollierte vaginale Geburt oder chirurgisch mittels Kaiserschnitt oder Fetotomie. Kaiserschnitte beim Rind sind die in der Klinik für Reproduktionsmedizin am häufigsten durchgeführte Operation. In der Regel werden das Muttertier mit dem Neugeborenen nach der Operation in den Herkunftsbetrieb entlassen, so dass die Nachbehandlung in der gewohnten Umgebung stattfinden kann.

Stuten und Kühe, bei denen zu befürchten ist, dass es zu einer Störung während der Geburt kommt, können in der Klinik Tag und Nacht intensiv überwacht werden, so dass im Notfall schnell eingegriffen werden kann.

Neonatologie: Erkrankungen des neugeborenen Nutztiers

Die Betreuung und Behandlung neugeborener Jungtiere bis zum Alter von 7 Tagen gehört zu unserem Arbeitsgebiet. Dabei werden Kälber, Lämmer, Gitzis und Crias untersucht und intensiv betreut. Diese Jungtiere zeichnen sich gegenüber erwachsenen Tieren durch verschiedenste physiologische Unterschiede aus und auch die Erkrankungen unterscheiden sich von erwachsenen Tieren. So kommen Neugeborene mit einem noch unreifen Immunsystem auf die Welt, was ihre Infektionsanfälligkeit stark erhöht. Deshalb muss die Pflege und Therapie eines kranken Neugeborenen sehr sorgfältig und intensiv durchgeführt werden. Dies gilt insbesondere für Frühgeburten. Dafür sind die Mitarbeiter und die Abteilung der Grosstierreproduktion speziell ausgebildet bzw. ausgestattet.

Unser Team

Verschaffen Sie sich einen Überblick über die Expertinnen und Experten in unserem Team.

Kontakt

Adresse

Abteilung Grosstierreproduktion

Klinik für Reproduktionsmedizin
Vetsuisse-Fakultät Universität Zürich
Winterthurerstrasse 260
CH-8057 Zürich

Öffnungszeiten

Montag bis Freitag, 7:30 – 17:00 Uhr

Notfall

Für Notfälle ausserhalb der Dienstzeiten nutzen Sie bitte die Direktwahl des Notfalldienstes:
Montag bis Freitags und am Wochenende
+41 44 635 81 11

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